Was genau mich an diesem 18. Dezember in das Atelier von Milan Babić getrieben hat weiß ich nicht mehr. Es gibt keinen wirklichen Grund für mich hier zu sein. Nun gut, es gibt den Vorwand den ich mir ausgedacht habe, dass ich ihm an diesem vierten Advent ein Geschenk bringen wollte, so wie man das als guter Nachbar macht. Aber nun, da ich vor seiner Tür stehe, fällt mir mehr und mehr die Schwäche dieses Argumentes auf. Milan Babić wohnte bereits hier als ich vor einem Jahr hierhergezogen bin, aber zu mehr als ein paar höflichen Begrüßungen über den Gartenzaun hat es in dem ganzen vergangenen Jahr irgendwie nie gereicht. Insofern habe ich bisher auch nur recht wenig über meinen Nachbarn gewusst, alles was ich wusste war, dass er ein Künstler ist und größtenteils zurückgezogen in seinem Atelier lebt. Damit war für mich eigentlich schon alles gesagt, Künstler habe ich nie wirklich verstanden, mit ihren seltsamen Verhaltensweisen und dem Hang zum Geheimnisvollen. Im Gegensatz zu so vielen anderen Dorfbewohnern bin ich Milan Babić auch nie über den Weg gelaufen, weder beim Einkaufen, noch im Gottesdienst, noch an der Theke in der Dorfkneipe. Trotz dieses isolierten Lebens genießt er allerdings hohes Ansehen bei den anderen Dorfbewohnern, jedenfalls waren sie alle immer nur voll des Lobes, wenn ich mich nach meinem mysteriösen Nachbarn erkundigt habe. Doch das alles erklärt nun immer noch nicht, warum ich jetzt mit einer Schüssel Plätzchen vor seiner Haustür stehe. Ich sagte anfangs, dass ich nicht genau wüsste, was mich hierher verschlagen hat. Nun, das stimmt nur zum Teil, tatsächlich ist es sogar komplett gelogen. Eigentlich weiß ich noch ganz genau was es war, das in mir den Drang ausgelöst hat, diesen Mann kennenzulernen.
Es muss vor einigen Tagen gewesen sein, als ich mich im Rathaus befand, aufgrund irgendeines irrelevanten bürokratischen Details. Wie so oft war ich nicht der einzige dort und so wurde ich gebeten erst einmal zu warten. Im dafür vorgesehen Raum, wollte ich mich eigentlich gleich der Lektüre des Sportteils widmen, als mein Blick auf einmal abgelenkt wurde. Vor mir hing ein Gemälde welches eine auf den ersten Blick belanglose Szene darstellte, nämlich eine Menschenmenge in einem Park, die sich allerlei Aktivitäten hingab. Was aber meine Aufmerksamkeit erregte, war eigentlich ein winziges Detail: leicht zu übersehen, im Hintergrund der Szenerie konnte man ein Mädchen sehen. Es stand auf einem Balkon und schien das Getümmel der Massen unter seinem Wohnblock zu beobachten, doch mir war es, als ob sein Blick in Wirklichkeit aus dem Bild heraus, zu mir in die Wirklichkeit blickte. Das Mädchen blickte mich an, ich bin mir heute absolut sicher. Dazu kam, dass das Mädchen unglaublich detailgetreu dargestellt war, obwohl es ja eigentlich gar nicht der Fokus des Bildes war. Genau weiß ich es nicht, was in diesem Moment mit mir passiert ist, aber es war etwas in der Art der Darstellung dieses Mädchens, das mich zutiefst beeindruckt und berührt hat. Ja, ich glaube man könnte sogar sagen, dass ich mich erinnert gefühlt habe. Jedenfalls war der Effekt dieses Bildes auf mich so groß, dass ich gleich nachgefragt habe, wer der Künstler sei. Man antwortete mir, mit leichter Verwunderung, dass ich es nicht bereits wüsste, dass es ein Gemälde des beliebten Dorfkünstlers Milan Babić sei, meines Nachbarn.
Nun stehe ich also hier, bereit und entschlossen, diesen Mann kennenzulernen. Ich klopfe an seine Tür, dreimal denn das scheint mir eine akzeptable Anzahl zu sein, und warte. Drinnen tut sich erst mal nichts, doch nach einigen Sekunden hört man schwere Schritte, die sich wie in großer Anstrengung zur Tür bewegen. Mit einem gequälten Knarren öffnet sich die schwere Holztür, fast so als ob sie sich das erste Mal seit vielen Jahren wieder einem Menschen öffnen würde. Ehe ich mich es versehe, steht er auch schon vor mir: Milan Babić. Obwohl er durch sein hohes Alter inzwischen etwas eingegangen ist, merkt man ihm an, dass er wohl in der Blüte seines Lebens ein relativ groß gewachsener Mann gewesen sein musste. Unter Haarausfall scheint er auch noch nicht zu leiden, denn seine schneeweißen Haare reichen ihm ohne Probleme bis zu seinem Hals. Nicht sonderlich gut gealtert ist jedoch sein Gesicht, es ist von tiefen Furchen durchzogen die sich wie Risse nach einem massiven Erdbeben durch die ergraute Landschaft seines Gesichts ziehen. Auf seiner Nase ruht bedächtig eine dicke Brille durch die, hinter einer dicken Glaswand gefangen, zwei dunkelgrüne Augen mich fragend, aber nicht abweisend, begutachten.
„Ähm, guten Tag Herr Babić! Mein Name ist Gustav Kaster, ich wohne im Haus neben Ihnen, vielleicht erinnern Sie sich, wir haben uns manchmal kurz begrüßt…“
Mein Gegenüber hat sich keinen Millimeter gerührt. Er scheint noch immer abzuwägen, was er von diesem unerwarteten Gast vor seiner Tür zu halten habe. Doch mit absoluter Sicherheit kann ich das nicht behaupten, es ist unmöglich seine Mimik zu deuten.
„Jedenfalls wollte ich Ihnen einen frohen vierten Advent wünschen.“
Ich halte ihm in der ungeschicktesten Art und Weise meine Schüssel mit Plätzchen vor die Nase. Ich würde es ihm nicht übelnehmen, wenn er einfach die Tür schließen würde. Aber plötzlich scheint sich etwas in ihm zu tun. Seine Gesichtszüge lockern auf, seine grünen Augen scheinen mir plötzlich heller zu sein und mit einer warmen, freundlichen Stimme lädt er mich zu sich ein:
„Das ist sehr nett von Ihnen, Herr Kaster. Kommen Sie doch rein, ich habe mir gerade Tee zubereitet.“
Im Fall von Milan Babić von einem Haus zu sprechen würde der Situation wohl nicht ganz gerecht werden. Bereits nach einigen Schritten wird mir klar, dass dieser Künstler praktisch mitten in seinem Atelier lebt. Die Wände hängen voll mit Bildern, von ihm aber auch die Stile einiger anderer Künstler sind darunter zu erkennen. Insgesamt vier Staffeleien zähle ich und an jeder befindet sich ein noch nicht fertig gestelltes Gemälde, er scheint wohl jemand zu sein der gerne an vielen Projekten gleichzeitig arbeitet. Während mein Blick über die fensterartigen Bilder streift, fällt mir immer wieder das Mädchen auf. Hier und da, subtil im Hintergrund, niemals im Zentrum der Aufmerksamkeit aber auf irgendeine Art und Weise doch der interessanteste Punkt eines jeden Gemäldes. Wir nehmen uns Platz an einem runden Holztisch, ungefähr in der Mitte des einen großen Raumes, aus dem Milan Babićs Haus besteht. Mein freundlicher Nachbar schüttet mir behutsam Tee in eine kleine, hellblaue Tasse.
„Nun Herr Kaster, dann sagen Sie mir doch jetzt warum Sie wirklich hier sind!“
Weder in seinem Tonfall, noch in seinem Gesichtsausdruck liegt auch nur der Hauch eines Vorwurfs und doch fühle ich mich überrumpelt von seiner Aufforderung. Der alte Künstler scheint es offensichtlich zu bemerken, da er gleich lachend hinzufügt:
„Ich bin vielleicht alt und ein allein lebender Künstler, aber ein ganz bisschen Verstand ist mir schon noch geblieben.“
Erleichtert, dass er mein kleines Täuschungsmanöver wohlwollend aufgelöst hat, berichte ich ihm von meiner indirekten ersten Begegnung mit ihm im Rathaus. Milan Babić hört mir aufmerksam zu und unterbricht den Blickkontakt dabei nicht einmal für eine einzige Sekunde. Er scheint jedes meiner Wörter auf eine innere Waagschale zu legen und abzuschätzen wie unser Verhältnis sich daraufhin entwickeln wird. Im Allgemeinen strahlt Babić eine große Ruhe aus, aber keine leere auf Passivität beruhende Stille, sondern eine fast spürbare, dauernd agierende Ruhe die einen fast schon etwas einschüchtert, wenn da nicht dieses warme, einladende Lächeln auf seinem Gesicht wäre, welches einem ein angenehmes Gefühl von Sicherheit vermittelt. Ich bin inzwischen mit meinem Bericht fertig und lasse meine Stimme langsam wieder sinken. Milan Babić schweigt erst einmal. Seine nun wieder tiefgrünen Augen liegen schwer in seinen vom Alter und wohl auch der Kunst gezeichneten Augenhöhlen. Während ich gesprochen habe, ist mir diese sehr subtile Veränderung bereits aufgefallen, fast so als ob es ihn auf eine resignierende Art anstrengen würde an seine Kunst zu denken. Er nimmt einen Schluck Tee zu sich, ohne irgendein Anzeichen einer nahenden Antwort zu vermitteln, steht langsam auf und bewegt sich behutsam zu einer der vier Staffeleien zu. Er hält inne und sagt schließlich komplett wertfrei:
„Sie interessieren sich also für meine Kunst Herr Kaster?“
Trotz seines Bemühens um Freundlichkeit merke ich, dass ich, wenn ich jetzt nicht handele, sein Vertrauen nie gewinnen könnte. Milan Babić, der Künstler: wie viele haben ihn wohl zu seiner Kunst angesprochen? Es ist an der Zeit komplett ehrlich zu sein:
„Eigentlich interessiert mich ein ganz bestimmter Teil Ihrer Kunst Herr Babić.“
Noch immer steht er mit dem Rücken zu mir gewendet, aber ich bemerke eine neugierige Anspannung in seinem Genick.
„Wer ist das junge Mädchen?“
Er hebt seinen Kopf, jetzt überhaupt nicht mehr behutsam, und wendet sich mir zu. Über den Raum hinweg blitzen die grünen Augen wieder auf und scheinen plötzlich wie wiederbelebt. Er nähert sich mir, schleichend und offensichtlich noch vorsichtig prüfend:
„Was meinen Sie damit Herr Kaster?“
Ich habe ihn zurückgewonnen.
„Das junge Mädchen welches in jedem Ihrer Gemälde zu finden ist.“
Während ich ausführe, gehe ich von einem Bild zum nächsten und zeige auf die Mädchenszenen.
„Nie im Zentrum, nie das Hauptmotiv, aber es ist in jedem Bild…“
Ich erreiche die vierte Staffelei, vor der Milan Babić gerade steht. Es ist noch nichts auf dieser Leinwand, außer dem Mädchen, auf einer Parkbank sitzend in die Lektüre eines Buchs mit violettem Einband vertieft.
„…und jedes Mal ist es das faszinierendste Element der ganzen Szenerie.“
Nun schweigen wir beide. Milan Babić lächelt noch immer. Jetzt allerdings, ist es ein Lächeln aus Dankbarkeit.
Wir setzen uns wieder an den kleinen Holztisch und nachdem ich uns Tee nachgegossen habe, fängt der Künstler an zu erzählen:
„Es ist nun schon viele Jahre, ach Jahrzehnte!, her. Damals in meiner Jugend als ich noch in Kroatien wohnte, lernte ich ein Mädchen kennen. Sie hieß Vitalia und war aus beruflichen Gründen in meiner Gegend. Wir kamen ziemlich schnell ins Gespräch und lernten uns langsam kennen. Sie war, wie ich, eine Kunstliebhaberin, ganz besonders mochte sie Gedichte. Wir verbrachten ganze Stunden von Tagen damit, über Kunst zu reden, auf eine Art wie ich es noch nie zuvor mit jemandem tun konnte. Doch durch die Kunst begannen wir auch immer mehr von uns zu reden. Sie müssen wissen, Herr Kaster, die Werke eines Künstlers offenbaren oft mehr über ihren Erschaffer als er es sich selbst bewusst ist, aber genauso verraten die Werke die wir selbst mögen auch eine ganze Menge über uns. Persönliche, sehr private Dinge, die sie gar nicht in einer anderen Art als die der Kunst ausdrücken können. Vitalia und ich, wir sprachen endlos lange über Kunst, unsere Kunst, und nach und nach machten wir uns dadurch einander natürlich auch immer verwundbarer. Aber es war ein wunderschönes Gefühl. Vitalia war der erste und einzige Mensch, der mich wirklich kennengelernt hat und sie war die Einzige die meine Seele sehen konnte. In vielerlei Hinsicht kannten wir uns wohl gegenseitig besser als wir uns selbst je kennen könnten. Ein halbes Jahr lang war ich glücklich. Wirklich glücklich, im Sinne von: ich spürte in meinem Herzen kein anderes Gefühl als das eines alles umfassenden Glücks und Vitalia war der Quell dieses wunderschönen Gefühls. Nach diesem halben Jahr aber, geschah es, dass sie gehen musste. Der Zufall war es, der uns bekannt machte, der Zufall war es, der uns einander entriss. Sie musste gehen, in ein anderes Land, ihre Arbeit ließ ein Bleiben nicht zu. Ich wollte ihr folgen, aber ich war der Älteste einer mehrköpfigen Familie und mein Vater war im letzten großen Krieg verstorben. Bei unserem Abschied hatte sie eine einzige Bitte an mich: vergessen. Sie vergessen und weitergehen. Sie wünschte sich, dass ich eines Tages eine Frau kennenlernen würde, mit der ich über Kunst reden könnte und ihr meine Heimat, auf die ich damals so stolz war, zeigen könnte. Es war glaube ich der einzige Punkt, in dem Vitalia mich nie verstanden hat. Ich konnte sie nicht vergessen. Ich dachte an sie in jeder Sekunde eines jeden Tages der nach ihrer Abreise verging und ich dachte an sie an jedem Tag eines jeden Monats der ins Land zog und ich dachte an sie in jedem Monat eines jeden Jahres die unerbittlich vergingen während sie nicht mehr bei mir war und ich werde an sie denken in jedem Jahr das noch zu kommen ist, bis es mich ins Grabe trägt. Ich liebe Vitalia, Herr Kaster. Ich liebe sie von ganzem Herzen und auch heute, nach nun fast fünfzig Jahren, liebe ich sie immer noch wie damals als wir uns gegenseitig Gedichte vorlasen.“
Mit jedem Wort füllen sich Milan Babićs Augen mehr und mehr mit den Tränen die sich ohne Zweifel während Jahrzehnten in seinem Herzen angestaut hatten. Fünf einzelne dieser Tränen einer verlorenen Liebe, fließen schließlich langsam über die pergamentartige Haut eines Mannes der ein Leben lang gewartet hat.
„Sie trauen sich nicht Ihre Stimme zu erheben Herr Kaster, aber ich weiß was Sie mich fragen wollen: warum konnte ich sie nicht vergessen? Nun die Antwort ist so simpel wie komplex. Vitalia hat mich verändert. Den Milan Babić den sie damals in Kroatien zurückließ, war nicht mehr der gleiche der er so viele Jahre lang war. Sie ist in mein Wesen übergegangen und hat alle meine weiteren Entscheidungen beeinflusst. Nachdem sie gegangen war, beschloss ich italienisch zu lernen, weil es ihre Muttersprache war. Ich lernte diese Sprache mit einer Motivation, wie ich es nie zuvor für etwas aufbringen konnte, weil ich sie in dieser Sprache, die ich sie manchmal sprechen hörte, wieder treffen konnte. Sie ist mir nah, heute noch, wenn ich diese Sprache spreche oder höre, für einen kurzen Moment kann ich sie wieder spüren. Ich entschied mich zu dieser Zeit auch, Künstler zu werden, weil Vitalia das für mich gewollt hätte. Seither habe ich immer versucht Werke zu schaffen, die ihr gefallen würden, weil es irgendwo in mir immer noch diese kleine Hoffnung gibt, dass sie vielleicht eines Tages irgendwo auf eines meiner Werke stößt und weiß, dass ich noch immer an sie denke. Dass ich sie nicht vergessen habe.“
„Malen Sie sie deshalb in jedes Ihrer Gemälde?“
Ein Lächeln breitet sich bei dieser Frage wieder über das erschöpfte Gesicht des großen Künstlers aus:
„Zum Teil. Es hat aber auch mit etwas zu tun, was wir einmal besprochen hatten. Wie an alle unsere Gespräche, kann ich mich noch erinnern als ob es gestern gewesen wäre. Wir haben darüber gesprochen was für eine Art Figuren wir wohl wären, wenn wir in einem Kunstwerk auftauchen würden, etwa in einem Roman oder eben in einem Gemälde. Vitalia war sich damals sicher, dass sie eine nervige und von allen gehasste Figur wäre. Ich weiß, für Sie ist das bestimmt befremdlich, aber es sind Dinge wie diese die ich an ihr mochte und auch für mich persönlich nachvollziehen konnte. Ich hatte ihr damals aber versichert, dass ich sie eher als eine unauffällige Figur im Hintergrund sehen würde, nie im Zentrum der Aufmerksamkeit…“
„…aber immer unerlässlich für die Schönheit des Bildes.“
Der aufgelöste Künstler nickt zustimmend:
„Genau Herr Kaster. Genau.“
Nach diesem sehr persönlichen Gespräch mit Milan Babić sprechen wir noch etwas über seine Werke und Vitalias Rolle in jedem einzelnen von ihnen. Schließlich aber wird es später Abend und ich entschließe mich nach Hause zu gehen. Ich verabschiede mich von Babić und wünsche ihm zum Abschied, dass er Vitalia irgendwann doch noch einmal wiedersehen könnte. Der gutmütige Künstler erklärt mir daraufhin mit ruhiger Stimme:
„Wissen Sie Herr Kaster, in all diesen Jahren ist mir eines bewusst geworden: lieben ist die stärkste und beste Eigenschaft die wir Menschen besitzen. Es ist nicht entscheidend, ob diese Liebe erfüllt wird, solange wir mit ganzer Seele lieben, gibt es einen Grund sich auf den morgigen Tag zu freuen. Wahnsinnig zu werden, aus unerschöpflicher Liebe zu einer anderen Person, das ist das Schönste was einem geschehen kann.“
Während ich langsam zu meinem Haus zurückschlendere, sehe ich aus dem Augenwinkel noch einmal die Silhouette von Milan Babić, die sich gerade an der vierten Staffelei zu schaffen macht. Vielleicht zeichnet er gerade den Titel auf das violette Buch des Mädchens.
Copyright 2016 Tom Weber
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Si un jour tu veux revenir
Sans mots, sans pleurs, sans même sourire
Négligemment et sans te retenir
Sans farder du passé tout l’avenir…
Le soir quand je te vois sourire
Sur cette photo qui ne veut rien dire
Sous ta vieille lampe qui tremble et chavire
Tu viens grimacer dans mes souvenirs
Maintenant, comme avant,
Doucement, sans pâlir, sans mentir, sans souffrir…
Aujourd’hui, je te dis:
Souffrir par toi n’est pas souffrir,
C’est comme mourir ou bien faire rire
C’est s’éloigner du monde des vivants
Dans la fôret, voir l’arbre mort seulement.
Comme un jour tu viendras sûrement
Dans ce salon qui perd son temps,
Ne parlons plus jamais de nos déserts…
Et si tu restes je mets le couvert
Maintenant, comme avant,
Doucement, sans pâlir, sans mentir, sans souffrir
Aujourd’hui, je te dis:
Tous les voyages ne veulent rien dire
Je sais des choses qui te feraient rire
Moi qui entassais des souvenirs par paresse
Ce sont tes vieux chandails que je caresse
Maintenant, comme avant, doucement
Restons-en au présent pour la vie,
Aujourd’hui, reste ici
– Texte par Étienne Roda-Gil, mis en musique par Julien Clerc (écoutez la chanson ici)