Heute möchte ich euch in eine experimentelle Form der Lyrik einführen, die in vier verschiedenen Sprachen verfasst ist und mit der ich zeigen möchte, dass die Literatur keinen Grenzen unterliegt und somit auch linguale Unterschiede überwindet. Die Kunst ist keine Errungenschaft der Nationen, sondern der Menschheit.
The dance of humanity
We all breathe in the same sunset,
nur an unterschiedlichen Orten in der Welt.
The colours of the bright horizon,
elles dansent avec nous tous.
Il vento ci abbraccia tutti
und wird zu unserem stillen Gefährten
qui se mêle à cette danse.
Eine Tanzfläche für uns alle
that doesn`t distinguish between
les différentes techniques de danse,
illuminated by the stars
der hereinbrechenden Nacht
qui offrent leur lumière à tous les hommes
e li fa ballare tutti
the dance of humanity.
Sophie Aduial
Pfiffige Idee – klammert nur die Welt jenseits von Europa und USA/Kanada aus… 😦
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Stimmt, leider sind wir in Luxemburg auf 5 Sprachen beschränkt, was aber uns aber meiner Meinung nach bereits erlaubt eine ganze Reihe Grenzen zu überwinden!
Wir können nicht erwarten, dass ein einzelner Mensch alles in sich vereinen kann, deshalb ist der Zusammenhalt ein so wichtiger Aspekt, nicht nur in der Schaffung von Kunst, sondern auch im Aufbau unserer Gesellschaft im Allgemeinen. Ich würde es mehr als begrüßen weitere translinguale Gedichte von Menschen zu lesen die vielleicht etwas exotischere Sprachen beherrschen!
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Es hat mich erinnert an “Volapüks Rache” von Faltsch Wagoni, wobei da das Ineinander der Sprachen noch intensiver war: Ich erinnere mich noch an “chèvre de Zimt” und “Sehr geehrte Kartoffeln” (als Übersetzung von “hommes de terre”) – es war einfach köstlich, aber es ist schon eine halbe Ewigkeit her… – nein, es ist toll, dass jemand das wagt! Nur: keiner weint mit Aleppo (nur mit Paris und Brüssel…), um nur ein Beispiel zu nennen, deswegen fällt mir sowas natürlich auch immer gleich auf… – und ja, kein Mensch beherrscht alle Sprachen, um niemanden mehr auszuschließen: Vielleicht kann man ein großes Gemeinschaftswerk aus so einer Idee machen…
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Wow Faltsch Wagoni, das ist ein Name den ich schon lange nicht mehr gehört habe… nicht, dass ich je selbst in den Genuss einer Darbietung gekommen wäre, aber ich erinnere mich mit einigen Freunden aus Deutschland mal darüber gesprochen zu haben!
Das angesprochene ist natürlich wahr und mehr als ungerecht, aber wohl auch einfach psychologisch bedingt. Ein Beispiel: am 14. November, dem Tag der Pariser Attentate, gab es zeitgleich eine Messerstecherei in Ech-Alzette in Luxemburg. Von einem Kollegen der beim luxemburgischen RTL arbeitet, habe ich einige Wochen später erfahren, dass der Artikel der die Messerstecherei behandelte öfter angeklickt wurde als der über die Attentate in Paris! Wohl einfach aus dem Grund, weil Esch den Luxemburgern näher ist, als Paris und dabei gibt es dort fast jede Woche Messerstechereien, es war also in dem Sinne nicht einmal eine wirklich „besondere” Nachricht, jedenfalls im Vergleich zu den Anschlägen in Paris.
Ich persönlich glaube nicht mehr wirklich an gesellschaftliche Utopien, aber was ich glaube ist, dass jeder sich bemühen kann, der beste Mensch zu sein, der er sein kann und deshalb fühle ich mich auch als Künstler. Die Idee eines Gemeinschaftsprojektes ist toll, hier in Luxemburg arbeiten wir bereits viel mit vielen unterschiedlichen Kulturen zusammen (wir haben fast 50 % Ausländeranteil in Luxemburg) und erzielen fantastische Ergebnisse!
Ich bin aber überzeugt, dass noch mehr drin ist und bin mal gespannt was die Zukunft so bringen wird.
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