Ich war gestern zum Einkaufen in Trier und dort ist mir etwas aufgefallen über das ich heute reden möchte. Neben der bereits im großen Maße vorhandenen Weihnachtsdekoration, habe ich sehr viele Bettler in den Einkaufsstraßen der Stadt vorgefunden. Mit der Weihnachtszeit vor der Tür, öffnen sich üblicherweise die Herzen der meisten Leute und sie wollen helfen, immerhin ist Weihnachten das Fest der Liebe. Auch gestern schon konnte ich viele Leute beobachten die den Bettlern etwas gaben, jedenfalls mehr Leute als sonst. Ich bin absolut dafür, die Ärmeren unter uns zu unterstützen, aber es ist wichtig dass wir es richtig tun.
Zu Anfang erst einmal eine traurige Wahrheit: Viele der angeblichen Bettler, die wir in den Einkaufsstraßen der Großstädte vorfinden, sind überhaupt keine. Nicht dass es keine armen Teufel sind, die Hilfe bitter nötig haben, aber das Geld dass man ihnen gibt, wandert zum Großteil in die Taschen von reichen Hintermännern. Die Presse macht oft Gebrauch von dem Begriff „Bettelmafia“ um diese organisierte Bettelei zu beschreiben. Die Tricks sind eigentlich leicht zu erkennen, gerade diejenigen die das meiste Mitleid bei uns erwecken, gehören diesen Organisationen oft an. Wer kennt sie nicht, die Menschen die mit Hundewelpen oder kleinen Kindern auf der Straße sitzen und unser menschliches Mitgefühl wecken? Noch drastischer, aber dafür umso effektiver, wie auch die Hintermänner wissen: Menschen mit körperlichen Behinderungen, wie amputierten Armen oder Beinen oder manchmal auch angeblich taubstumme Jugendliche, die oft sogar auf einen zukommen und um Spenden betteln. Auch die äußerst aufdringlichen „Autoputzer“ die sich gerne an roten Ampeln aufhalten und dann ungefragt die Fenster der Autofahrer „reinigen“ um dann nachher abkassieren zu wollen, gehören dazu. Mit diesen miesen Tricks wird gezielt das Mitgefühl der Passanten erregt und dadurch, leider oft mit Erfolg, ihr Geldbeutel geöffnet. Nun da die Weihnachtszeit vor der Tür steht, wird sich diese Art von „Bettlern“ noch einmal deutlich vermehren und deshalb ist es wichtig die Nachricht an so viele Personen wie möglich zu verbreiten: Es ist gut dass ihr helfen wollt, aber wenn ihr diesen Leuten Geld gebt, helft ihr niemandem. Aber wie kann man den nun wirklich helfen?
Regel Nr. 1 haben wir gerade gelernt: Wenn ich helfen will, dann auf keinen Fall Bettlern auf der Straße Geld geben. Natürlich gibt es auch noch „echte“ Bettler, die wirklich Hilfe gebrauchen könnten, doch die Gefahr ist leider zu groß, dass dies eben nicht der Fall ist. Sicherer ist es, eine Spende an eine seriöse Hilfsorganisation zu machen, bei der man sich darauf verlassen kann, dass das Geld auch die richtigen Leute erreicht. In meinem Heimatland Luxemburg, gibt es beispielsweise die „Stemm vun der Strooss“, die sich um sozial benachteiligte Menschen und eben auch um Obdachlose kümmert. Ähnliche Organisationen gibt es in allen Ländern und eine Spende an diese ist niemals verloren. Dort wird das Geld genau für das genutzt wofür es nötig ist: Zur Unterstützung derer die es nötig haben. Ich weiß natürlich, dass wir es vorziehen unser Geld einem Bettler zu geben und ich weiß auch warum: Dadurch haben wir eher das Gefühl, geholfen zu haben. Wir sind nun einmal selbstzentrierte Wesen und wenn wir denjenigen sehen, dem wir nun scheinbar geholfen haben, fühlen wir uns besser, als wenn wir lediglich eine Überweisung auf das Konto einer Hilfsorganisation gemacht haben. Doch zum Wohle der Ärmeren die das Geld brauchen: Lasst uns richtig spenden und so wirklich einen Unterschied machen!
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