Es war nicht gerade leicht für mich zu entscheiden, über was ich diese Woche sprechen möchte. Ich schwankte lange zwischen den neuen iPhones und der Apple Watch die angekündigt wurden und dem 65. Grevenmacher Trauben und Weinfest welches dieses Wochenende hier in Grevenmacher stattfindet. Schlussendlich habe ich mich nun entschieden die neuen Apple Geräte nächste Woche zu behandeln und euch heute, für diejenigen von euch die es noch nicht kennen, das größte Fest meines Heimatdorfes vorzustellen. Ich veröffentliche den Artikel übrigens bereits am Freitag, weil das Weinfest heute Abend beginnen wird, daher würde es nicht mehr viel Sinn ergeben ihn am Sonntag zu veröffentlichen. Ich will mich hier an dieser Stelle übrigens auch noch einmal für inzwischen über 160 Besucher hier auf meinem Blog und 10 follower bedanken, das sind für mich wirklich fantastische Zahlen!
Doch zum Weinfest, was ist das nun eigentlich? Nun als erstes wäre es vielleicht nicht schlecht zu wissen, dass Grevenmacher an der Mosel liegt und daher, wie die ganze Moselregion, für den Weinbau bekannt ist. Weinbau ist eine Tradition die an der Mosel und besonders hier in Grevenmacher weit zurückreicht und vor 65 Jahren beschloss man sich diese Tradition jedes Jahr mit dem Grevenmacher Trauben und Weinfest zu feiern. Zum Weinfest gehört auch die Krönung einer Weinkönigin die ab dann für ein Jahr die luxemburgischen Weine im Ausland auf allerhand Messen und Veranstaltungen vertritt. Die menschliche Verkörperung des luxemburgischen Weines also. Diese wird traditionell am Freitag während des Krönungsabend gekrönt und leitet dadurch auch das eigentliche Fest ein. Nach diesem Ereignis ist nämlich in dem ansonsten eher ausgestorbenem Grevenmacher für 2 Tage so einiges los. Wenn die Moselaner nämlich eines können, ist es guten Wein herzustellen und genau so gut zu feiern.
Das Weinfest ist eine Tradition die weit zurückreicht und die man als Bürger von Grevenmacher im Herzen trägt. Es ist nicht nur ein Fest des Weines und der Trauben sondern auch ein Fest der Traditionen und Sitten, über die wir besonders hier in Grevenmacher im Überfluss verfügen. Ein Fest für jung und alt, ist das Weinfest jedes Jahr ein ganz besonderes Ereignis, das inzwischen sogar über die Grenzen Luxemburgs hinaus bekannt ist. Luxemburg ist mit seinem hohen Ausländeranteil ohnehin schon ein multikulturelles Land und deshalb konnte ich immer mal wieder Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt antreffen und mit ihnen ein gemütliches „Pättchen“ (luxemburgisches Wort, das man wohl grob mit Gläschen übersetzen kann) an einem der vielen Stände in Grevenmacher genießen. Von Außen mag es wohl nur ein schlichtes Dorffest sein, doch wer es einmal richtig erlebt hat und die drei Tage voll dabei war, kann bezeugen dass es weit mehr ist.
Nach all dem Feiern leben wir unsere Kultur und Traditionen dann aber erst richtig am Sonntag während des Umzugs aus. Hier erst erkennt man die unglaubliche Vielfalt die in diesem kleinen Dorf an der Mosel wirklich steckt. Ich bin immer wieder aufs Neue beeindruckt was so alles in meinem geliebten Heimatdorf steckt und habe jeden Umzug seit meinen Kindheitsjahren jedes Jahr aufs Neue mit größter Aufmerksamkeit und Freude verfolgt. Dieses Jahr habe ich nun die Ehre selbst ein Teil dieses Umzugs zu sein und auch noch eine DER Symbolfiguren des Weinfestes (neben der Weinkönigin natürlich) zu verkörpern und zwar einen „Kondschafter“, eine Figur die auf ein Gemälde des Malers Jean-Pierre Beckius zurückgeht. Das Weinfest ist weit mehr als nur ein Fest und besonders als Sohn oder Tochter der Stadt Grevenmacher kann man wahrlich sagen dass man dieses Fest „lebt“.
Ich freue mich sehr auf dieses 65. Grevenmacher Trauben und Weinfest, welches heute Abend mit der Krönung unserer neuen Weinkönigin Muriel beginnt. Ich liebe meine Heimat und ich liebe meine Heimatstadt. Ich liebe die Sagen und Legenden, die historischen Figuren, die Geschichte und einfach alles was diese Stadt ausmacht. Wenn jemand von euch mal zur Zeit des Weinfestes in der Gegend ist kann ich ihm nur wärmstens ans Herz legen, uns einen Besuch abzustatten. Ich gebe dann auch gerne ein „Pättchen“ aus!
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