Heute möchte ich erneut ein viersprachiges Gedicht mit euch teilen, zu dem ich ein “Zwillingsgedicht” verfasst habe, das ich nächste Woche veröffentlichen werde. Der deutsche Rahmen bleibt bestehen, doch der Inhalt der anderen Strophen variiert. Es geht mir darum zu zeigen, wie ähnlich und doch wie unterschiedlich sich etwas aufgrund feiner Nuancen präsentieren kann.
Spiegelbild
Verloren im Spiegelkabinett der Suchenden
siehst du dein Leben
tausendfach zurückgeworfen,
wo Vergangenheit und Zukunft verschmelzen
und nicht Gelebtes Gestalt annimmt.
Uno specchio ti mostra
l`immagine di una realtà disegnata dalle tue attese,
ma ti sembra lontana e cancellata.
Ce ne sono oltre,
sconosciute ai tuoi occhi
e di cui i contorni si fondono
e possono prendere ancora
tutte le forme,
facendo parte di una strada
che non è ancora cominciata.
Other reflections are caught by your gaze,
but their outlines are clearly defined
and familiar to your eyes.
The road that brought you here
is lingering around in pictures,
retracing the different landscapes
that your journey has known.
La route est croisée par d`autres chemins,
que tes pensées ont suivi mille fois,
mais qui n`ont jamais quitté
le monde de l`imagination
dans lequel ils ont été enfermés
par les décisions que tu as prises
et que le destin t`a imposées.
Leur reflet te semble caractérisé
par la beauté
que l`irréel seul peut produire
lorsque les couleurs commencent à s`évanouir.
Doch keine klar definierte Linie
zeichnet sich nach außen ab,
denn diese Spiegelbilder
bilden ein introspektives Farbenspiel,
dessen Umrisse
in deinem Wesen verschwimmen.
Copyright 2016 Sophie Aduial